Was bewegt eine in Wien geborene, genetisch halb Perserin halb südliche Niederösterreicherin einen solchen Blödel-Blog mit Waldviertel Bezug zu schreiben?
Nun ja… das ist eine lange Geschichte. Mit 11 Jahren war ich zum 1. Mal im Waldviertel, in Litschau mit meiner Mutter und Schwester. Da es mir dort besser gefiel als den anderen beiden, musste der Papa mit mir im darauffolgenden Jahr wieder hinfahren. Dann kam die Pubertät und es war einige Jahre Waldviertel-Pause…
ganz wohl gefühlt, habe ich mich in der Großstadt nie, aber wenn man jung ist, will man halt fortgehen, ohne dabei besoffen Auto fahren zu müssen.
2008 war ich das zweite Mal im Waldviertel, in Gmünd, im Subetasch und durfte mit der Band meines damaligen Ex-Freundes auftreten.
2009 verschleppte mit mein halb Waldviertler – halb Burgenländer Stiefvater und meine Mama an den Ottensteiner Stausee, in den ich mich verliebte. Seit dem träumte ich von einem Haus im Waldviertel.
2010 machte ich dann mit meinem Musiker-Ex Schluss und musste daher die Band verlassen. Gut, so, denn ich tat das einzig Richtige und zwickte mir kurz später einen in Wien wohnhaften echten Waldviertler auf. Gleich am nächsten Morgen stellten wir fest, dass er mit dem Veranstalter von dem Konzert im Subetasch 2008 in die Hauptschule gegangen war. Das ist für mich typisch Waldviertel: Irgendwer kennt immer irgendwen…
Mein Waldviertler war zwar durch seine Überkonsumation von Computerspielen etwas blass und verwahrlost, aber er lernte von mir, dass man in seiner Freizeit auch in den Wald gehen und frische Luft schnappen kann. Dafür war er mir so dankbar, dass er 2014 mit mir ins Waldviertel verzog.
Seit dem fällt mir allerlei Blöd-Sinn ein, über den ich zukünftig schreiben möchte. Als ich meinen Freund fragte, ob ich als quasi Wienerin überhaupt so einen Blog schreiben dürfe meinte er: “Mia Woidvierla gfrein sie imma, waun ihr Weana aufa kummts, so long’s eich rechtzeitig wieda schleichts. Oda es werd’s Hiesige!” (zu deutsch: “Wir Waldviertler freuen uns immer, wenn ihr Wiener ins Waldviertel kommt, hauptsache ihr reist rechtzeitig wieder ab oder werdet Einheimische”). Wie man sieht ist mein Waldviertlerisch bereits perfekt und es gibt keinen Grund, warum ich diesen Blog nicht schreiben sollte.