Auflösung Waldviertler Kulinarik Quiz

Liebe WaldviertlerInnen und WienerInnen und sonstige VerrückteInnen, die diesen Blog tatsächlich lesen, obwohl nur Blödsinn drinnen steht. Ich hoffe ihr habt euch gut auf dieses Quiz vorbereitet. Wer mehr als 70% richtige Antworten (mind. 7 Fragen richtig) hat bekommt ein Zertifikat von der Waldviertler Knödelakademie (so nennt man die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Zwettl) zum zertifizierten Waldviertler Speisentester ausgestellt. Das ist natürlich eine Lüge, aber es klingt lustig.

Vielen Dank an meine Schwiegermutter, die mir mit dem Sammeln der Waldviertler Essens-Ausdrücke geholfen hat, damit ich mein Studium der Forestpartemanistik durch das Spezialgebiet Forestpartemanistische Kulinarikkunde erweitern kann. Eigentlich habe ich ja meinen Ehemann Herbert gefragt, aber der war trotz seiner Waldviertler Herkunft nutzlos und hat mich zu seiner Mutter geschickt. Um ein Niavarani-Zitat ein bisschen abzuwandeln: Er kann zwar gut Waldviertlerisch Essen, weiß aber keine Waldviertler-Essens-Wörter.

Die richtigen Antworten sind grün und fett markiert. Sollte jemand farbenblind sein, ist das Waldviertel sowieso ein schlechter Ort um hier zu leben oder Urlaub zu machen, weil es hier sehr grün ist.

Außerdem habe ich meinen sinnvollen Fragen sinnvolle Kommentare hinzugefügt, die so ausschauen.

(1) Was heißt das Waldviertler Wort Pferscha auf Hochdeutsch?

a) Pferdeapfel

b) Pfirsich

c) Pferdeleberkas

Komisch aber wahr!

(2) Weswegen könnten die Waldviertler vor dem Verzehr einer Steirischen Klachlsuppe abgeschreckt sein?

a) Die Waldviertler Naturreligion des hochheiligen Schweinepriestertums verbietet den Verzehr von Schweinefleisch, weil Schweine im Waldviertel als Götter verehrt werden.

b) Mit an Klachl mocht ma Lulu oder Kinda – oba ka Supp’m!

c) Die Steirer sind den Waldviertlern suspekt, weil sie Äpfel statt Erdäpfel essen. Waldviertler sind Frutarier und essen nur Sachen die am Boden liegen. Dass die Steirer lebendige Früchte von Bäumen essen finden sie barbarisch.

Unsere steirischen Freunde verstehen unter einem Klachl ein Schweinshaxl. Vor kurzem hatte ich die Chance ein solches Schweinshaxl zu essen, habe es aber angeschaut, mir dabei gedacht „pfui gack“ und lieber etwas Anderes gegessen. Im Waldviertel dagegen ist „Klachl“ ein abwertender Ausdruck für ein männliches Geschlechtsteil.

(3) Kann man Jagabrot essen?

a) Jo, sicha!

b) Na, bist deppat?!

c) Ja, wenn man ein Esel ist, dann schon.

Als Jagabrot bezeichnet man im Waldviertel eine Distel. Antwort (b) kann daher von menschlicher Seite auch als richtig bezeichnet werden.

(4) Was kann man beim Zankerlschnapsen gewinnen?

a) 3 Oa, 2 Erpfe und 2 Äpfe

b) ein Stück Geselchtes

c) a Göd – als Zankerl wird die Waldviertler Währung bezeichnet

Ein Zankerl ist ein Stück Geselchtes. Zankerlschnapsen wird traditionellerweise ausschließlich von Herren gespielt. Für die Damen gibt es das Guglhupfschnapsen, bei dem die stolze Siegerin mit einem Guglhupf nach Hause geht (oba an söba bochanen, net so an kauften aus’n G’schäft!)

(5) Wie nennt man eine Waldviertler Spezialität aus Faschiertem, dass in ein Schweinenetz eingewickelt wird?

a) Ebergogerl

b) Saumaisen

c) Schweinespatzen

(6) Wo befindet sich die kleine Hausbrauerei, die Xandl Bräu herstellt?

a) in Groß Radieschen

b) Hoaningstoa

c) in Vitis

Xandl Bräu ist ein Lieblingsbier der Redaktion Waldtraud Bierdeckl und wird in Vitis gebraut. Falls sich jemand aus der Gegend um Haugschlag jetzt aufregt (wobei das ja so in der Pampa liegt – gibt es dort überhaupt ein Internetz?!): Groß Radieschen gibt es im Waldviertel gar nicht, aber Groß Radischen gibt es, das von mir so umbenannt wurde.

(7) Was ist die Hauptzutat von einem Reberlsterz?

a) a Grias

b) Rebhühner

c) Vodka, Kletz’n und a Lohenn

Beim Reberlsterz handelt es sich um einen Grießsterz. Antwort (c) ist wiedermal ein Bierdecklscher Blödsinn. Eine „Lohenn“ kann man gar nicht essen, so bezeichnet man einen ängstlichen Menschen. Also wenn ich nicht „ibern Ölexnboch drüber hupf’n wü, weu da kunntat i neifoin“ (dt.: ich nicht über den Elexenbrach springen will, weil ich hineinfallen könnte), dann würde man mich hier als „Lohenn“ bezeichnen.

(8) Wos is mit an Obst passiert, wauns „vaschoarcht“ is?

a) Da man die Waldviertler eher dabei trifft, wie sie Obst in flüssiger und alkoholhaltiger Form zu sich nehmen, heißt dass, dass sie das Obst zum Schnapsbrennen vorbereitet haben. Diese Meische nennt man a vaschnoarchts Obst.

b) Es ist zu lange wie’r a stingat’s Xöchts umanond g’legn und jetzt ist es vertrocknet.

c) Es ist überreif und muss dringend zu Marmelade verkocht werden.

(9) Essen die Waldviertler ihre Eier lieber leine oder hiat?

a) Frühstückseier leine, Ostereier hiat

b) leine

c) hiat – weu a die Woidviertla meg’n liaba a Hiatamadl mit dicke Wadl

„leine“ heißt weich und „hiat“ heißt hart

(10) Wenn ich a Iaxnbrot mit Grammeschmoiz bestelle – welche Zutat muss ich dann nicht mehr hinzufügen?

a) Salz

b) Zwiebel

c) an Magro

Für alle, die jetzt verwirrt waren und sich gefragt haben, „wos a Iaxnbrot“ ist, habe ich eine gute Nachricht: Sowas gibt es garnicht. Das ist wieder ein Blödsinn der Familie Bierdeckl. Eine „Iaxn“ ist eigentlich die menschliche Axel. Der Ausdruck kommt von einem heißen, verschwitzen Abend beim Heurigen, wo eine ältere Dame das Brot während dem Servieren unter ihre Axel geklemmt hat. Die lustige Runde kam zum Schluss, dass man sich nach dieser Aktion das Grammelschmalzbrot nicht mehr salzen müsse.

Wem jetzt nach diesem tollen kulinarischen Quiz mit Disteln, Penissuppen und Axelbrot graust, dem wünscht die Redaktion Waldtraud Bierdeckl: Prost Mahlzeit!

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