April 2019: Neues aus dem Waldviertel

© pixabay, Coernl

Wir beginnen diesen Beitrag inhaltlich mit einer Rückschau -also zuerst mal: Altes aus dem Waldviertel. Stellen sie sich folgendes Szenario aus den 1980er Jahren vor: Ein kleiner blonder, dünner Junge will in den Garten gehen. Eilig streift er ein Paar Gummistiefel über seine Füße. Zur Belustigung seiner Mutter zieht er die Gummistiefel wieder einmal verkehrt an. Auch am Fußballplatz erkennt man ihn stets schon von weitem dadurch, dass er seine Sporthose beim Ankleiden verdreht hat und das Etikett vorne unter seinem kaum vorhandenen Bäuchlein beim Laufen im Wind flattert. Hinten am Popsch sieht man ein paar abstehende Hosentaschen wegstehen.

Wir schreiben das Jahr 2019: Im Kinderwagen sitzt die fast 2 Jahre alte Zenzi und wird von ihrer Oma durch das selbe Dorf geschoben, in dem einst der kleine, dünne blonde Junge sein Gummistiefel-Unwesen trieb. Zenzis Oma schmunzelt, denn ihre Enkelin hat ihre Schuhe verkehrt herum an. Daher weiß die Oma mit 100%iger Sicherheit, dass der Papa der kleinen Zenzi die Schuhe angezogen haben muss.
Sie haben sicher die Lösung des Rätsels schon erraten. Der kleine Junge aus den 80iger Jahren heißt Herbert. Seine eigenen Schuhe zieht er mittlerweile richtig herum an. Aber das mit den Kinderschuhen hat er noch immer nicht ganz heraußen.

Zenzis Schuhe – mit viel Liebe und Links-Rechts-Verwirrung von Papa angezogen.
© Herbert Bierdeckl

Heute ist Herbert mit einer komischen Wienerin verheiratet, die ihren Blog vernachlässigt und ein Buch geschrieben hat, von dem man nicht weiß, ob es je ein Verlag nehmen oder eine Menschenseele in Wien oder im Waldviertel lesen wird. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Und es macht viel zu viel Spaß Blödsinn zu schreiben, als dass man so ein Buchprojekt in den Wind schießen würde. Und jetzt ist dieses eigenartige Waldviertel-Buch auf dem Weg zum Verlag. Mir tut die Lektorin jetzt schon leid, die es lesen muss.

In einem kleinen Waldviertler Dorf spielt sich in der Zwischenzeit ein rätselhaftes Ereignis ab: Ein Bauer hat begonnen, mitten in seinem Feld ein Loch zu graben. Manchmal mit dem Bagger, manchmal sieht man ihn auch händisch schaufeln. Herbert und ich haben lange darüber nachgedacht und sind zu folgendem Schluss gekommen: Der Bauer hat einen Schatz vergraben!
Wir dachten darüber nach, was man wohl in so einem Erpfeföd (dt. Erdäpfelfeld) als Schatz vergraben kann, als es uns traf wie ein Blitz: Wahrscheinlich hat er EU-Förderungen bekommen und diese für schlechte Zeiten dort vergraben.
Mittlerweile hat er das Loch wieder zugeschaufelt und das Feld gepflügt, so dass niemand mehr weiß, wo sich die Grube genau befindet. Vielleicht sollten wir bei ihm anläuten und sagen: „Wir wissen, was du letzte Woche getan hast. Rück‘ die Schatzkarte raus!“ Und dann seine Reaktion abwarten…

In ca. 4 Wochen bekommt unsere liebe Kreszenzia Thusnelda eine Schwester, die gerade in meinem Bauch herum schwimmt. Eure Waldtraud sieht derzeit aus wie ein Erpfeknedl mit Haxen.
Passend zu unserer ersten Tochter werden wir unsere Zweitgeborene auf den klingenden Namen Pippilotta Manfreda Schackeline Mohnnudella Herberts Tochter Bierdeckl taufen. Oder ganz kurz: Chantal Celeste – nach dem Vorschlag einer Mühlviertler Freundin, die genauso viel Sinn für geschmackvolle Namen hat wie ich.

Mehr gibt es derzeit nicht zu melden. Aber vielleicht wird es jetzt wieder den einen oder anderen Beitrag aus dem Hause Bierdeckl geben. Schau ma moi würden die Waldviertler sagen. Nächste Woche erfahren sie auf jeden Fall – hier exklusiv bei Waldviertler Blödelblog – wie sich Einhörner im Waldviertel fortpflanzen.

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